Sonntag, 10. Januar 2021

Etwas zu lesen

Zu früh kastriert 

Immer wieder erwähne ich wie wichtig ist, das Hunde nicht zu früh kastriert werden. Aus gutem Grund, den es hat negative folgen. Und trotzdem passiert es immer wieder und viel zu oft. 

In vielen Köpfen herrscht die Meinung das gerade Rüden mit der kastration umgänglicher und sanfter werden. Bei Beginnn der Pupertät ist man der Auffassung das Herr Rüdiger sie äussert doof benimmt und dem mittels kastration ein Ende gesetzt werden muss. Der Tierarzt, wenn es ein wenig kompettenter ist, stimmt dem zu. 
Doch, eigentlich ist Herr Rüdiger einfach nur zum Teenager geworden und sein doofes, ungehorsames vielleicht auch mal sehr sexuellorientiertes Wesen ist völlig normal und gehört dazu. Da muss man durch. Natürlich gibt es Exemplare die strapazieren die Nerven ganz schön doll aber nicht jeder Hund ist eben gleich. Das ist wie bei uns. 

In der jetztigen Phase eine kastration zu machen finde ich äussert heikel um nicht zu sagen daneben. Der Herr Rüdiger sollte seine Pupertät erleben dürfen, mit Hormonen. Und falls Herr Rüdiger ein unmöglicher Lustmolch bleibt kann man ihn später immer noch kastrieren. Was, sollte er wirklich ein nerviger Lustmolch sein, sicherlich die bessere Option sein, als wenn er ständig nur an die Ladys denkt und darum nicht mehr frisst oder ständig jammert. 

Rüden die zu früh kastriert werden leiden still und leise und damit meine ich nicht das sie ihren verloren gegangenen Bällchen nach trauern. Nein, sie sind mit ihren Gefühlsleben oft nicht im gleichgewicht, sind teilweise unsicher, zickiger und werden sehr oft von Hündinnen angezickt und von intakten Rüden besprungen. Auch Körperlich entwickeln sie sich nicht gleich. Sie werden grösser aber die proportionen stimmen nicht so ganz. Es gibt welche die Leiden an Schilddrüssen Probleme und allgemein sind sie im Kopf nicht voll ausgereifft. Das trifft nicht auf alle zu aber das sind meine beobachtungen und erfahrungen. 

Bei Madam Hund wird immer wieder vor der ersten Läufigkeit kastriert, also wenn die Hündin mitten irgendwo in der vorbereitung ist. Es gibt keinen wirklichen Grund solch einen eingriff zu machen ausser das man die blutige sauerei nicht möchte, was kein Grund für solch einen eingriff ist.
Ich habe bereits schon mal erklärt das die Hündin Zyklen hat, in der eine kastration absolut sinnfrei und für sie negativ ist. 
Eine Hündin ist bevor sie läufig wird in der vorbereitung, wenn sie Läufig wird, steht sie voll in den Hormonen, das spühren wir übrigens gut schon ca 1 Monat voraus, weil sie dann etwas Hormon geladen sind, zickig, schmusig und oder nervig. 
Die Hitze geht 3 Wochen, dannach ist sie Scheinträchtig, jede Hündin, nur bei manchen ist es ausgeprägter als bei anderen. Die Scheinträchtigkeit geht ca 3 Monate mit allem drum und dran. Dannach ist die Hündin wieder in der vorbereitung. Also, ist der idealste Zeitpunkt, rein Hormontechnisch, vier Monate nach der Hitze. Dann wenn die Hündin wieder völlig "normal" ist. 

Dieser ganze "Prozess" ist fürs erwachsen werden wichtig, den auch eine Hündin wird zum Teenager. Spinnt rum, nervt und verhaltet sich unmöglich, die Läufigkeit gehört da nun mal dazu. Wenn man unbedingt kastrieren will, dann wäre es Ratsam bis sicher 18 Monate zu warten, damit Madam Hund genügend Zeit für ihre Jugend hat. Sollte das aus medizinischen Gründen nicht möglich sein, ist es eben so, ist klar aber sonst man schon genug nerven haben und der Hündin die Zeit lassen. Es kommt ja auch niemandem in den Sinn einer heranwachsender Frau die Eierstöcke weg zu nehmen... 

Die folgen von zu frühem kastrieren bei Hündinnen ist auch unterschiedlich. Hündinnen die vor der ersten Hitze kastriert werden zeigen sehr häuffig auffälliges verhalten, sind zickiger und unsicher. Auch Körperlich enrwickeln sie sich nicht gleich. Schilddrüssenprobleme sind möglich und sonst kann die entwicklung unstimmig sein. 

Ich erzähle aus erfahrungen und sage nicht das es bei jedem  so ist. Aber ich kenne keine positive erfahrung bezüglich früh kastration und rate desshalb davon ab. Es ist immer etwas anderes wenn man medizinisch dazu gezwungen wird, wer jedoch die wahl hat, der wartet. Es gibt viele Tierärzte die einem da gut beraten und aufklären aber leider auch viele die das nicht tun. Bespricht es mit eurem Tierarzt, dem Züchter oder jemandem der erfahrung hat und entscheidet dan.

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