Toleranz und Verständnis
Schon immer war und ist es unter Hundehaltern bezüglich dem Thema Erziehung angespannt. Jeder ist von dem was er praktiziert überzeugt und Kritik wird sehr schnell ausgeübt.
Praktisch jeder ist mittlerweile selbst ernannter Hundetrainer oder Hundepsychologe. Es ist echt mühsam und im Netz ob jetzt auf FB oder anderen Plattformen herrschen teilweise echt üble Zickereien untereinander weil man ständig damit beschäftigt ist nach Fehlern beim anderen zu suchen.
Ich gebe zu, mir geht das auf den Zeiger. Ich denke mir oft " Können die nicht einfach ihre Klappe halten und sich um ihre eigenen Probleme kümmern" Nein, können sie eben nicht, den, sie haben ja keine Probleme mit ihrem Fido. Täglich sehe ich Videos von Hunden die schlecht erzogen sind, " falsch" erzogen werden, nicht verstanden werden, missverstanden werden etc. Ja, das gibts, aber wer bin ich nun um all diesen Menschen sagen zu müssen dass sie da was falsch machen. Richtig, niemand, das Recht steht mir nicht zu. Es ist was anderes wenn ich gefragt werde aber einfach so Leute zu kritisieren ohne fundiertes Grundwissen über ihre Lage/Situation ist schon dreisst. Und überhaupt, wer sagt den was falsch ist und was richtig?
Tatsache ist, dass jeder Hund anderst ist, so wie auch jeder Mensch. Wir funktionieren ganz unterschiedlich und daher gibt es auch nicht die eine richtige Methode. Vielen fehlt das Verständnis für das Invidium an sich. Ein Malinois ist kein Dalmatiner, diese beiden Hunderassen funktionieren nicht gleich. Das ist ein sehr entscheidender Punkt den sehr viele Leute nicht berücksichtigen wenn sie über andere Leute und deren Erziehungsmethoden urteilen. Schon die Rasse ist sehr entscheidend darüber wie ein Hund ist und wie er zu handhaben ist. Ein Malinois ist sehr triebstark, fokusiert auf den Besitzer und sein arbeitseifer ist enorm. Das will man so. Diese Rassemerkmale bringen auch eingenschaften mit sich, mit denen man umgehen können muss. Für viele mag dies dann befremdlich rüber kommen aber für den Mali und seinen Besitzer ist das so voll normal und gut so.
Oder anderst rum, ein Dobermannbesitzer kann nicht erwarten dass ein Corgie genau so diszipliniert arbeitet wie sein Hund. Es liegt schlicht nicht in seinen Genen. Heisst nicht das man einen Corgie nicht so Ausbilden kann, aber es dauert deutlich länger und braucht viel mehr Geduld und Willen. Und mal ehrlich, dann kann man sich auch ne andere Rasse zu tun wenn dass das Ziel ist. Schliesslich gibt es die unterschiedlichen Rassen ja auch desswegen.
Hütehunderassen bringen zBsp. gewisse Verhaltebszüge mit sich die ein Dackel nicht hat, das kann man nicht vergleichen und sollte man auch nicht. Da ist der Umgang und die erziehung ganz anderst.
Oder ein ängstlicher Strassenhund, den kann man doch nicht mit einem Bull Terrier vergleichen....könnt ihr mir folgen? Unsere Hunde sind unterschiedlich und aus der ferne kann da niemand das richtige Erziehungskonzept erstellen.
Wir haben einfach nicht das Verständnis für die Hunde an sich und vergleichen immer alles sofort mit uns selbst und unserem Hund. Aber um das geht es nicht. Wir sind wir und die anderen sind alle verschieden. Man kann von aussen nicht alles sehen und sollte daher auch nicht vorschnell über andere Urteilen. Auch ich sehe viele Dinge die ich so gar nicht toll finde aber es ist nicht mein Bier und darum behalte ich das für mich ausser ich werde gefragt.
Nicht jede "Erziehungs Methode" wirkt bei jedem Hund gleich. Es gilt immer, das ganze individuell zu betrachten und das kann man aus der Distanz nun mal nicht. Daher sind diese zickereien und dieses besserwisser getue sinnlos und auch niveaulos. Ich schaue mir das meiste schon gar nicht mehr an, weil ich A so viel Dummheit nicht ertragen kann und B weil es wirklich traurig ist wie hobbylos manche Menschen sind.
Es gibt kein Richtig oder Falsch. Fehler machen wir alle und perfekt ist niemand. Ein wenig mehr verständnis anderen gegenüber wäre vielleicht nicht verkehrt.
Der Mensch: Er ist so kleinlich gegenüber den Verfehlungen anderer – und so unglaublich tolerant gegenüber den eigenen.
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